Fünfte Etappe der Reihe „Der Stand der Dinge“
Sa 12.12. 15 – 20 Uhr
Sanfte Eröffnung in Anwesenheit der Künstlerin und der Künstler
So 14.3. 14 – 17 Uhr
Leiser Ausklang
Marbod Fritsch *1963 in Bregenz/Österreich. studierte von 1982 bis 1987 Jus, anschließend bis 1992 an der Universität für angewandte Kunst Wien bei den Professorinnen Grete Rader-Soulek, Sepp Moosmann und Beverly Piersol (Meisterklasse für Tapisserie) und schloss mit Diplom ab. Seit 1996 Dozent an der Wiener Schule für Kunsttherapie, seit 2005 Lehrbeauftragter für freies Zeichnen an der Fachhochschule Vorarlberg. Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Österreich und Kanada. Lebt als freischaffender Künstler in Wien und Bregenz. Marbod Fritsch hat sich neben seinem installativen Schaffen immer auch intensiv mit dem Genre Zeichnung auseinandergesetzt. Zuletzt etwa ist er mit Linienbildern in Erscheinung getreten, bei denen er ganz dicht und systematisch horizontal oder vertikal gesetzte Linien mit Hilfe von Pauspapier auf Leinwände „druckte“. Solche Liniensysteme transferiert der Künstler auch skulptural in den dreidimensionalen Raum.
Martin Frommelt *1933 im Fürstentum Liechtenstein geboren. Nach dem Kunststudium an der Ecole des Beaux-Arts in Paris schliesst er sich mit Kollegen in Paris zu einer Künstlergruppe zusammen, die sich mit der Integration von Kunst in der Architektur und im öffentlichen Raum beschäftigt. Daneben widmete er sich über viele Jahre drei zum Teil monumentalen druckgrafischen Zyklen, die seine malerische Tätigkeit in den Hintergrund treten liessen. 1970 erschien die Holzschnittfolge Apokalypse, 1986 die Radierungsmappe Vähtrieb-Viehtrieb mit 122 Blättern, 1999 schliesslich Creation – Fünf Konstellationen zur Schöpfung mit 214 Farblithografien. Weiterhin beschäftigte Frommelt sich immer wieder mit der Emaille-Technik, was schliesslich ebenfalls zu einem umfangreichen Zyklus führte. Frommelt hat neben all diesen Tätigkeiten sich stets intensiv mir der Malerei gewidmet. Seit vielen Jahren zählt er zu den renommiertesten Künstlerpersönlichkeiten Liechtensteins.
Gertrud Kohli *1945 in Vaduz, lebt seit 1976 als freischaffende Künstlerin in Ruggell. In ihrem künstlerischem Schaffen spielen Themenfelder wie Herkunft, Identität, Politik eine wichtige Rolle. Ursprünglich der Malerei und dem Zeichnen verpflichtet, resultierten viele ihrer Arbeiten bis in die 1990er Jahre aus der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und waren kritische Reflexionen zu ihrer Lebenswelt. In den frühen Jahren ihrer künstlerischen Arbeit sind viele Zeichnungen und Malereien direkter Ausdruck der Auseinandersetzung mit der Landschaft ihrer Heimat und der Beziehung der Menschen zu der sie umgebenden Natur- und Kulturlandschaft. Später stehen ihre Arbeiten jedoch in einem größeren gesellschaftlichen Kontext. Wesentlich beeinflusst wurde ihre Haltung in dieser Hinsicht von ihrer Arbeit als erste Frau in de Kulturkommission der Gemeinde Ruggell und von ihrem persönlichen Einsatz für das Frauenstimmrecht in Liechtenstein. Zahlreiche ihrer Bilder und Projekte sind direkter Ausdruck dieses politischen und kulturellen Engagements. Um die Jahrausendwende reagierte Gertrud Kohli auf die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Bedrohung unseres Lebensraums mit einem rituellen Akt: sie separierte 5 Farbpigmente in 5 Glaswürfel und arbeitete in der Folge schwarz-weiss. In der Folge entwickelte Gertrud Kohli ein eigenes Zeichen- und Koordinationssystem, in dem Motive, Spuren, Fragmente, selbst in reduziertester Form, auf die Bedeutung des Kleinsten, Einfachen in Natur und Mensch hinweisen.
Werkliste:
Altbau
Eingang
Gertrud Kohli
Fragmente, 2018
Acryl auf Leinwand, 129 x 155 cm
Stube
Gertrud Kohli
Dancing for Life III, 2019
Acryl auf Leinwand, 129 x 155 cm
Schlafkammer
Marbod Fritsch
2 Bilder o.T., 2020
Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 100 cm
Lesezimmer
Martin Frommelt
Kreuz, 1980er-Jahre
Emaillierte Kupferplatten auf Holz, 65 x 110 cm
Stiegenaufgang
Martin Frommelt
o.T., 1980er-Jahre
Emaillierte Kupferplatten auf Holz, 94 x 268 cm
Obergeschoss Vorraum
Gertrud Kohli
Dancing for Life I, 2012
Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm
Martin Frommelt
5 Konstellationen zur Schöpfung aus der Reihe „Creation“ , 1989 – 99
Überarbeitete Drucke, jew. ca. 60 x 80 cm
Obergeschoss Zimmer gross
Marbod Fritsch
o.T., 2020
Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 80 cm
o.T., 2020
Mischtechnik auf Leinwand, 40 x 30 cm
o.T., 2020
Mischtechnik auf Leinwand, 80 x 180 cm
Obergeschoss Zimmer klein
Marbod Fritsch
4 Bilder o.T., 2020
Mischtechnik auf Holz, 50 x 40 cm
Obergeschoss Schlupf
Marbod Fritsch
Säule o.T., 2018
Digitaldruck auf Folie, Epoxyharz, Lichtquelle, ca. 190, ⦰ 50 cm
Dachgeschoss
Gertrud Kohli
Schnittstelle – Baumstamm aussen, 2014
Frottage auf Baumwolltuch, 220 x 140 cm
9 Holzobjekte, 2014
Schnittstücke vom Mostbirnbaum, diverse Masse
Strukturen – Baumstamm innen Mitte, 2014
Frottagen auf Transparentpapier, 250 x 100 cm
2 Kulturtücher von der Mostpresse, 2014
Tuch 1 107 x 107 cm, Tuch 2 115 x 115 cm
Neubau
Abgang zum Tenn
Marbod Fritsch
o.T., 2020
Mischtechnik auf Leinwand, 90 x 120 cm
Tenn
Martin Frommelt
4 Bilder aus dem Zyklus „Baum“, 2020
Acryl auf Holz, 125 x 185 cm
liegend:
Gertrud Kohli
Dancing for Life II, 2016
Acryl auf Leinwand, 190 x 134 cm