Giovanna Gould porträtiert Menschen. Ihre Zeichnungen entstehen vorzugsweise an öffentlichen Orten, an Bahnhöfen oder im Gerichtssaal. Sie zeichnet gekonnt und schnell. 10 Minuten benötigt sie durchschnittlich für eine Skizze. Im Laufe der letzten Jahre sind so in Vaduz, in Buchs oder auf ihren zahlreichen Reisen hunderte Porträts von ganz unterschiedlichen Menschen entstanden. Es sind meistens Wartende, zu denen die Künstlerin eine subtile Beziehung aufbaut und sie in ihre Bilder einfängt. „In diesen Arbeiten liegt daher ein tiefe Menschlichkeit – den Anderen so zu nehmen, wie er ist und wie er sich zeigt und diesem fremden Menschen möglichst nah zu kommen und gleichzeitig nicht aufdringlich zu sein – aus dem Beobachter-Posten heraus mit der feinen Art eines leisen und zurückhaltenden Zeichnens, das dennoch das Wesentliche von Mensch und Umgebung, von Moment und Situation festzuhalten vermag.“ (Peter Stobbe, Juni 2011, Kunstschule Liechtenstein) Ihre Zeichnungen fügen sich zu einem sensiblen Mosaik, das sich sanft aber beharrlich unserer flüchtigen und unpersönlichen Welt entgegenstellt. Die Ausstellung in Ruggell gibt einen kleinen Einblick in das umfangreiche Schaffen der Liechtensteiner Künstlerin.
Giovanna Gould absolvierte ein vierjähriges Kunststudium in Malerei, Bühnenbildnerei und Kunstgeschichte an der Kunstakademie in Florenz, anschliessend studierte sie Sprachen an der Universität von Florenz. Danach unterrichtete sie Sprachen und Kunst u.a. in Italien, auf den Seychellen, in Zimbabwe, der Karibik und Liechtenstein. Goulds Werke waren schon in den 60er und 70er Jahren in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen, damals hauptsächlich mit grossformatigen Ölbildern zu sehen. Zuletzt stellte sie aus in Florenz, Kosova, Liechtenstein, Uruguay, in der Schweiz und auf den Kap Verden. Gould förderte mit ihrer Kunst bereits mehrere soziale internationale Hilfsprojekte u.a Amnesty international, LED, Migros Genossenschaft. In Vaduz waren vor zwei Jahren einige ihrer Werke zusammen mit anderen Künstlern im Kunstmuseum im Rahmen des Gemeindetages zu sehen. Zu diesem Anlass porträtierte sie die Besucher im Kunstmuseum.
Ausstellungseröffnung:
2. März 2012, 19.30 Uhr
Programm
Begrüßung und Worte zu den Ausstellungen in den Museumsräumen
Johannes Inama, Leiter Küefer-Martis-Huus
Zur Ausstellung von Giovanna Gould
Bettina Stahl-Frick, Gerichtsreporterin, Redakteurin beim „Vaterland“
Termin(e):
Freitag, 02.03.2012 bis Sonntag, 25.03.2012
02.03.2012 25.03.2012