„aussen und innen – Schwellen und Grenzen“
Im Rahmen der 2. Triennale
mit Bewirtung
Programm:
19.00 Uhr: El Dorado Liechtenstein (59min.), Heimatfilm, Arno Oehri, FL
20.30 Uhr: Little Stones (87min.), Dokumentarfilm, Sophia Kruz, USA
22.00 Uhr: Le Havre (120min.), Spielfilm, Aki Kaurismäki, FI/D/F
EL DORADO LIECHTENSTEIN (ein Heimatfilm)
Dokumentarfilm von Arno Oehri, 59 Min., FL 2006
Der Film interessiert sich für die Frage der Befindlichkeit und der Integration von Menschen aus fremden Kulturräumen in Liechtenstein. Menschen aus Italien, Spanien, Portugal, aus der Türkei, den Balkanstaaten sowie aus verschiedensten anderen Ländern leben, zum Teil seit Jahrzehnten, bei uns im Rheintal. Wie ist ihre Befindlichkeit? Was für Geschichten stecken hinter den einzelnen Schicksalen? Wie sehen sie Land und Leute ihrer neuen Heimat? Warum sind sie gekommen? Wie sind sie aufgenommen worden? Was haben sie selbst unternommen – oder eben nicht – um sich hier zu integrieren? Thema ist auch die Sicht verschiedener Einheimischer auf ihre ausländischen Mitmenschen, sei es als Privatleute oder in einer offiziellen Funktion im Zusammenhang mit Fragen zu Immigration und Integration. Ein Ausschnitt liechtensteinischer Wirklichkeit im Zusammenhang mit einem der ganz wichtigen Themen des Zusammenlebens in der heutigen Zeit.
LITTLE STONES
Dokumentarfilm von Sophia Kruz, 87 Min., USA 2017 OmU dt.
Der preisgekrönte Film porträtiert vier ungewöhnliche Frauen, die mit ihrer Kunst und ihrem Engagement für die Rechte von Frauen weltweit eintreten.
Sister Fa, eigentlich Fatou Mandiang Diatta, ist eine senegalesische Rapperin und Aktivistin gegen die Genitalverstümmelung in Afrika. Eine Graffitikünstlerin, die mit ihrer Kunst gegen die Gewalt in brasilianischen Favelas aufbegehrt, eine indische Tänzerin, die mit ihrer Tanzkunst Opfer sexueller Übergriffe therapiert, eine junge Amerikanerin, die ein Modelabel in Afrika aufgebaut hat. Diese Frauen erzählen Geschichten des Gelingens und des Mutes in einer oftmals trostlos anmutenden Welt.
LE HAVRE
Spielfilm von Aki Kaurismäki, 93 Min., Finnland, Deutschland, Frankreich 2011.
Der Film ist eine poetische Geschichte über Migration und Globalisierung. Im Mittelpunkt steht ein Schuhputzer (dargestellt von André Wilms), der sich eines Flüchtlingskindes aus Afrika annimmt. „Le Havre“ ist von jenem ästhetischen Klassizismus geprägt, der den Charakter der Kaurismäki-Filme unverwechselbar konstituiert: ein ausgeprägter Skeptizismus gegenüber den Errungenschaften der Moderne. Diese vormoderne schöne, alte Welt zeichnet der Film in knalligen Farben, als sei er ein Technicolor-Märchen aus den fünfziger Jahren.
Die Handlung: Marcel Marx, ein Literat und Möchtegern-Künstler, ist von Paris in die Hafenstadt Le Havre gezogen. Seinen Traum als Schriftsteller hat er aufgegeben. Er verdient sich seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht als Schuhputzer in der Nähe des Bahnhofs. Eines Tages trifft er in seiner Mittagspause zufällig auf Idrissa, der sich unter dem Pier im Wasser versteckt hat. Der Junge aus Gabun ist in einem Container illegal nach Frankreich eingereist und vor den Behörden geflüchtet. Marcel nimmt ihn mit in sein Zuhause. Marcel ist gegen viele Widerstände Idrissa dabei behilflich, nach London zu gelangen, wo ihn seine Mutter erwartet. Unterstützt wird er von einer solidarischen Nachbarschaft.