Eine Ausstellung über Kommunikation und Konflikte
Küefer-Martis-Huus
8. März – 6. Juli 2025
mit Beiträgen von Martha Büchel-Hilti, Mykyta Faiustov, Kollektiv Lachesis, Laura Hilti, Johannes Inama, Uli Mayer & Adam Vogt
kuratiert von Laura Hilti & Johannes Inama
Das zwischenmenschliche Zusammenleben ist alles andere als einfach. Kommunikation kann leicht fehlschlagen und zu Streit, zu gewaltsamen Auseinandersetzungen oder sogar zu Krieg führen. Dies hat viel mit unserer Sprache und Kultur zu tun: Anstatt über Bedürfnisse zu sprechen und eigene Sichtweisen zu hinterfragen, werden schnell Schuldzuweisungen und Vorwürfe gemacht.
In der Ausstellung geht es um gelingende und misslingende Kommunikation sowie um die Ursachen und Auswirkungen von Konflikten. Die Beiträge thematisieren persönliche und gesellschaftliche Konflikte sowie auch Initiativen für ein friedliches Zusammenleben und Methoden für eine konstruktive Kommunikation. Dabei werden u. a. auch Geschichten aus Liechtenstein, dem Libanon, der Ukraine und dem Tibet erzählt.
Beiträge
Die Wahrheit liegt in der Mitte | Martha Büchel-Hilti
Bilder, Wörter und Sätze zeigen harmlose Alltagskonflikte bis hin zu Kriegen und das menschliche Universum, in dem all dies stattfindet. Auch die Verfassungsdiskussion in Liechtenstein wird thematisiert, die teils zu familiären Gräben geführt hat, die bis heute nicht geschlossen sind.
Die Prirva | Mykyta Faiustov
In einer Videoarbeit mit Performance geht es um die Kluft zwischen den Menschen, die Krieg und Zerstörung miterlebt haben und jenen, die keine solchen Erfahrungen gemacht haben. Dabei liegt der Fokus auf ihrer anhaltenden Sorge um den Zustand ihrer Städte und um die Verwandten in ihrem Heimatland.
Lebanon – In a State of Unrest | Kollektiv Lachesis
Mit Fotografie und Text werden die Geschichten von rund dreissig im Libanon lebenden Menschen erzählt und unterschiedliche Realitäten sichtbar gemacht: von einem politischen Aktivisten über eine geflüchtete Familie an der syrischen Grenze bis hin zur wilden Partyszene der Hauptstadt.
Dialog-Bar | Uli Mayer
Die Ausstellung wird begleitet von Mobiliar, das vielfältige Dialogformen ermöglichen soll. Den Auftakt macht ein Bar-Möbel im Aussenraum. Im Haus laden Sitzmöbel in unterschiedlicher Form, passend zum jeweiligen Ausstellungsbeitrag, zum Austausch und Verweilen ein.
Manche Blumen riechen bitter | Adam Vogt
Anstatt Konflikte auszutragen, wird in vielen Familien geschwiegen oder abgelenkt – und was gibt es Beschwichtigenderes als ein blauer Himmel, reife Brombeeren oder wilde Blumen? Scheinbar idyllische Aquarellbilder erhalten durch ihren Bezug zu Konfliktsituationen eine bittere Note.
Wie ist Liechtenstein in bewaffnete Konflikte involviert? | Laura Hilti, Johannes Inama & Uli Mayer
Beispielhaft wird aufgezeigt, wie Liechtenstein im Negativen wie auch im Positiven in bewaffnete Konflikte involviert ist: von Geldwäscherei über die Infiltrierung Liechtensteiner Chats durch russische Bots bis hin zu einer Stiftung, die bei internationalen Friedensverhandlungen mitwirkt.
Hinter den Türen | Laura Hilti
Ist Liechtenstein eine heile Welt, in der das Justizsystem funktioniert und Menschen frei leben können? Verschiedene Personen erzählen von ihren Erlebnissen mit persönlichen Konflikten bis hin zu Kriegen, die ihr Leben bis heute prägen und bestimmen.
Umgang mit Konflikten | Laura Hilti
Konflikte mit anderen Menschen sind unvermeidbar. Wie jedoch damit umgehen und was konkret tun? Drei Methoden bieten Rat und Handlungsmöglichkeiten: «Gewaltfreie Kommunikation» von Marshall B. Rosenberg
Workshops
Die meisten Menschen wünschen sich ein friedliches Miteinander, aber wie geht das? In Workshops wird für Schulklassen (ab 6 J.), Lehrpersonen und andere Gruppen eine Einführung in zwei Methoden angeboten:
«Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation» nach Marshall B. Rosenberg
Anhand von eigenen Situationen werden die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation durchgespielt, mit denen man sich auf schwierige Gespräche vorbereiten bzw. diese führen kann.
«Belohnung und Bestrafung» nach Marshall B. Rosenberg
Obwohl Belohnungen wie auch Bestrafungen Formen von Gewalt und Machtausübung sind, sind sie in unserer Gesellschaft gut angesehen. Warum ist das so und welche Alternativen gibt es?
Einführung in «The Work» nach Katie Byron
Mit dieser Methode wird es möglich, eine Konfliktsituation mit einer anderen Person für sich selbst zu lösen und eine andere Perspektive darauf zu entwickeln.
Dauer: 1 ½ Std. | Termine und Kosten: auf Anfrage | Leitung: Laura Hilti